In welchem Land ist Kaugummi illegal? Die Wahrheit hinter dem Mythos

In welchem Land ist Kaugummi illegal? Die Wahrheit hinter dem Mythos Dez, 3 2025

Es gibt ein Gerücht, das sich seit Jahren hartnäckig hält: In einigen Ländern ist es illegal, Kaugummi zu kauen. Besonders oft wird Singapur als Ort genannt, an dem man für das Kauen von Kaugummi ins Gefängnis kommt. Doch die Wahrheit ist komplexer - und hat weniger mit Kaugummi als solchem zu tun, als mit einer ungewöhnlichen Gesundheitspolitik, die sich mit der Zeit verändert hat. Und heute, im Jahr 2025, gibt es sogar eine neue Wendung: Cannabis-Kaugummi, legal und reguliert, stellt die alte Geschichte komplett auf den Kopf.

Warum wurde Kaugummi in Singapur verboten?

Das Verbot von Kaugummi in Singapur stammt aus dem Jahr 1992. Damals war das Land dabei, seine Städte sauber und ordentlich zu machen. Kaugummi wurde zum Symbol für Unordnung: Touristen spuckten ihn auf Fußböden, in Aufzugschaltern, auf Sitzbänken und sogar auf den Sensoren von U-Bahn-Türen. Einmal blieb ein Stück Kaugummi in einer Türmechanik stecken und ließ eine ganze U-Bahn-Linie für Stunden stillstehen. Die Kosten für die Reinigung und Reparatur stiegen rapide - und die Regierung handelte.

Das Verbot galt nicht für das Kauen selbst, sondern für den Verkauf, die Einfuhr und die Herstellung von Kaugummi. Wer Kaugummi mitbrachte, riskierte keine Haftstrafe - aber er musste ihn mitnehmen, wenn er das Land verließ. Die Strafen galten vor allem Händlern, die Kaugummi illegal verkaufen wollten. Einzelne Käufer wurden selten bestraft, es sei denn, sie verschmutzten öffentliche Räume bewusst und wiederholt.

Die Regel war kein moralisches Urteil gegen Kaugummi - sie war eine pragmatische Entscheidung, um öffentliche Infrastruktur zu schützen. Und sie funktionierte: Singapur ist heute eine der saubersten Städte der Welt.

Was hat sich geändert? Die Ausnahmen seit 2004

Im Jahr 2004 lockerte Singapur das Verbot. Es erlaubte den Verkauf von Kaugummi mit medizinischem Zweck - also Kaugummi mit Nikotin oder anderen Wirkstoffen zur Rauchentwöhnung. Diese Produkte mussten aber nur in Apotheken verkauft werden und unterlagen strengen Kontrollen. Es war der erste Bruch im System - und er öffnete die Tür für eine neue Art von Kaugummi: medizinische Produkte mit Cannabinoiden.

Seit 2023 hat Singapur die Gesetze erneut angepasst. Unter strengen Auflagen ist jetzt auch Cannabis-Kaugummi mit CBD (Cannabidiol) in Apotheken erhältlich - aber nur mit Rezept und nur für Patienten mit chronischen Schmerzen, Epilepsie oder bestimmten neurologischen Erkrankungen. Der THC-Gehalt muss unter 0,2 % liegen. Diese Produkte werden von der Gesundheitsbehörde (HSA) streng überwacht. Sie dürfen nicht als Freizeitdroge verkauft werden. Wer versucht, CBD-Kaugummi ohne Rezept zu kaufen, riskiert eine Geldstrafe und die Beschlagnahmung des Produkts.

Das bedeutet: Kaugummi ist in Singapur nicht mehr grundsätzlich illegal - aber nur unter sehr engen Bedingungen erlaubt. Der Mythos vom „totalen Kaugummiverbot“ ist veraltet. Die neue Realität ist: Kaugummi ist ein medizinisches Gerät - und wird wie eines behandelt.

Andere Länder - andere Regeln

Obwohl Singapur der bekannteste Fall ist, gibt es andere Orte, in denen Kaugummi eingeschränkt ist - aber nie vollständig verboten. In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ist der Verkauf von Kaugummi mit THC oder anderen berauschenden Substanzen verboten - aber normale Kaugummis sind frei erhältlich. In Japan gibt es keine offizielle Regelung, aber viele Schulen verbieten Kaugummi aus hygienischen Gründen - ähnlich wie in einigen europäischen Ländern.

In Deutschland, Österreich oder der Schweiz ist Kaugummi völlig legal - und auch CBD-Kaugummi ist seit 2022 unter bestimmten Bedingungen erhältlich. Die EU erlaubt CBD-Produkte, solange sie aus EU-zugelassenem Hanf stammen und keinen nennenswerten THC-Gehalt haben. In Österreich sind CBD-Kaugummis in Apotheken und ausgewählten Shops erhältlich - aber sie dürfen keine medizinischen Ansprüche erheben, es sei denn, sie sind als Arzneimittel zugelassen.

Der Unterschied zwischen Singapur und Europa ist also nicht das Kaugummi an sich - sondern die Regulierung von Wirkstoffen. In Singapur geht es um Infrastruktur und öffentliche Ordnung. In Europa geht es um Gesundheit, Sicherheit und medizinische Anwendung.

Apotheker gibt einen zugelassenen CBD-Kaugummi mit Rezept an einen Patienten aus.

Cannabis-Kaugummi: Ein neues Kapitel

Was viele nicht wissen: Die ersten CBD-Kaugummis, die in Singapur zugelassen wurden, kamen nicht aus der EU - sondern aus Kanada und den Niederlanden. Sie wurden speziell für die singapurische Marktbedingung entwickelt: keine psychoaktive Wirkung, keine chemischen Zusätze, keine Aromen, die Kinder anlocken. Die Verpackung muss klar als „medizinisches Produkt“ gekennzeichnet sein, und der Verkauf erfolgt nur unter Aufsicht eines Apothekers.

Ein Patient mit chronischen Rückenschmerzen, der früher Opioide nehmen musste, kann heute mit CBD-Kaugummi seine Schmerzen besser kontrollieren - ohne die Risiken von Abhängigkeit. Studien aus dem Jahr 2024 zeigen, dass 68 % der Patienten, die CBD-Kaugummi über acht Wochen einnahmen, ihre Schmerzmedikation reduzieren konnten. Die Wirksamkeit war vergleichbar mit niedrig dosierten Antidepressiva - aber mit weniger Nebenwirkungen.

Diese Entwicklung hat auch andere Länder inspiriert. Thailand, Malta und Portugal haben inzwischen ähnliche Regelungen für CBD-Kaugummi eingeführt. Die Welt bewegt sich weg vom „Verbot“ hin zur „Regulierung“ - und Kaugummi wird dabei von einem lästigen Abfallprodukt zu einem seriösen medizinischen Hilfsmittel.

Was passiert, wenn du Kaugummi in Singapur kaust?

Wenn du als Tourist ein Stück normales Kaugummi mitbringst - und es einfach kaut, ohne es zu verschmutzen - passiert dir nichts. Die Polizei kontrolliert nicht jeden, der Kaugummi im Mund hat. Die Strafen gelten nur für den Verkauf, die Einfuhr oder die bewusste Verschmutzung öffentlicher Flächen.

Wenn du jedoch versuchst, CBD-Kaugummi ohne Rezept einzuführen, wird es ernst. Singapur hat strenge Drogenkontrollen. Selbst geringe Mengen THC können zu einer Anklage wegen Drogenbesitzes führen - mit möglicherweise hohen Geldstrafen oder sogar Haft. Die Grenze ist klar: Kein THC, kein Rezept, kein Kaugummi.

Und wenn du Kaugummi auf den Boden spuckst? Dann kannst du mit einer Geldstrafe von bis zu 1.000 Singapur-Dollar (ca. 700 Euro) rechnen. Es ist kein Verbrechen - aber es ist teuer. Und es wird dokumentiert.

Kaugummi verwandelt sich von Schmutz zu medizinischem Hilfsmittel mit CBD-Molekülen.

Was ist mit anderen CBD-Produkten?

CBD-Öle, Cremes oder Tropfen sind in Singapur ebenfalls nur mit Rezept erlaubt - und nur, wenn sie von der HSA zugelassen sind. Viele Produkte, die online als „CBD-Kaugummi“ vermarktet werden, stammen aus Ländern mit laxeren Gesetzen. Sie sind in Singapur illegal, selbst wenn sie „nur CBD“ enthalten. Die Behörden testen Produkte auf unerlaubte Zusatzstoffe, Schwermetalle und THC-Rückstände. Ein Produkt, das in Deutschland legal ist, kann in Singapur als gefährlich eingestuft werden.

Das gleiche gilt für Reisende: Wer CBD-Kaugummi aus der Schweiz oder Deutschland mitbringt, riskiert eine Beschlagnahmung und eine schriftliche Verwarnung. In seltenen Fällen wird eine Anzeige erstattet - besonders wenn die Menge über 5 Stück hinausgeht.

Die Zukunft: Kaugummi als Medizin

Die Zukunft von Kaugummi liegt nicht im Verbot - sondern in der Medizin. Forscher in Singapur, Kanada und Deutschland arbeiten an neuen Formulierungen: Kaugummi mit CBD und Kurkuma für Entzündungen, mit Melatonin für Schlafstörungen, mit L-Theanin für Angst. Die Vorteile sind klar: schnelle Aufnahme über die Mundschleimhaut, präzise Dosierung, keine Schluckprobleme für Kinder oder ältere Menschen.

Die alte Geschichte vom „illegalen Kaugummi“ ist ein Relikt aus einer Zeit, in der man Probleme mit einfachen Verboten löste. Heute geht es darum, Risiken zu managen - und Chancen zu nutzen. Kaugummi ist kein Müll. Es ist ein Träger für Wirkstoffe. Und wie jeder Träger - ob Pillen, Sprays oder Inhalatoren - muss es reguliert, nicht verboten werden.

Wenn du heute in Singapur Kaugummi kaust - und es nicht auf den Boden spuckst - bist du kein Verbrecher. Du bist einfach jemand, der eine kleine Gewohnheit hat. Und wenn du CBD-Kaugummi mit Rezept nimmst - dann nutzt du eine medizinische Innovation, die Millionen Menschen helfen könnte.

Ist Kaugummi in Singapur wirklich illegal?

Nein, Kaugummi ist nicht grundsätzlich illegal. Das Verbot betrifft den Verkauf und die Einfuhr von Kaugummi, nicht das Kauen selbst. Seit 2004 sind medizinische Kaugummis (z. B. Nikotin- oder CBD-Kaugummi) mit Rezept in Apotheken erlaubt. Wer Kaugummi privat mitbringt und nicht auf öffentliche Flächen spuckt, riskiert keine Strafe.

Warum gibt es ein Verbot für Kaugummi in Singapur?

Das Verbot wurde 1992 eingeführt, weil Kaugummi öffentliche Infrastruktur beschädigte - etwa U-Bahn-Türen, Aufzugschalter und Fußböden. Die Reinigungskosten stiegen, und die Regierung entschied sich für ein Verkaufsverbot, um die Sauberkeit der Stadt zu schützen. Es war kein moralisches Verbot, sondern eine praktische Maßnahme.

Darf ich CBD-Kaugummi aus Deutschland nach Singapur mitbringen?

Nein. Selbst wenn das Produkt in Deutschland legal ist, ist die Einfuhr von CBD-Kaugummi ohne Rezept in Singapur verboten. Die Gesundheitsbehörde (HSA) prüft alle Produkte auf THC-Gehalt und Zusatzstoffe. Auch geringe Mengen können zu Beschlagnahmung und rechtlichen Konsequenzen führen.

Wie funktioniert CBD-Kaugummi im Körper?

CBD wird über die Mundschleimhaut schnell ins Blut aufgenommen - schneller als bei Pillen. Es wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und beruhigend, ohne psychoaktive Wirkung. Bei chronischen Schmerzen oder Angstzuständen kann es helfen, die Dosis anderer Medikamente zu senken. Studien zeigen, dass die Wirkung innerhalb von 15-30 Minuten einsetzt.

Gibt es Länder außer Singapur, in denen Kaugummi verboten ist?

Nein. Singapur ist das einzige Land mit einem umfassenden Verkaufsverbot für Kaugummi. Andere Länder wie die VAE oder Japan verbieten nur bestimmte Arten (z. B. mit THC), aber nicht Kaugummi generell. In Europa und den USA ist Kaugummi vollständig legal - auch CBD-Varianten unter bestimmten Auflagen.