Ist Distillat sicherer als Rauchen? Ein klarer Vergleich für CBD-Nutzer

Ist Distillat sicherer als Rauchen? Ein klarer Vergleich für CBD-Nutzer Dez, 10 2025

Wenn du CBD nutzt, hast du dich wahrscheinlich schon mal gefragt: Ist Distillat wirklich sicherer als Rauchen? Viele Menschen denken, dass alles, was nicht geraucht wird, automatisch gesünder ist. Aber ist das wirklich so? Die Antwort ist komplex - und sie hängt davon ab, was du genau mit Distillat meinst und wie du es verwendest.

Was ist eigentlich Distillat?

Distillat ist ein hochgereinigtes CBD-Konzentrat. Es entsteht durch einen Prozess namens Destillation, bei dem Rohextrakt erhitzt wird, um unerwünschte Stoffe wie Chlorophyll, Wachse, Pestizide und sogar andere Cannabinoide wie THC zu entfernen. Das Ergebnis? Ein klares, fast farbloses Öl mit einem CBD-Gehalt von 80 bis 99 Prozent. Es enthält kaum oder gar keine Terpene, die für den typischen Hanfgeschmack sorgen - und auch kaum andere Wirkstoffe aus der Pflanze.

Dieses reine CBD kann in verschiedenen Formen konsumiert werden: als Tropfen unter die Zunge, in Kapseln, in Speisen oder als Flüssigkeit für E-Zigaretten. Viele Menschen verwenden es in sogenannten Vape-Pens - und genau da entsteht die Frage: Ist das Rauchen von Distillat besser als das Rauchen von Blüten?

Warum raucht man CBD überhaupt?

Das Rauchen von CBD-Blüten ist seit Jahren beliebt, besonders bei Menschen, die schnelle Wirkung suchen. Wenn du CBD rauchst, gelangt das Cannabinoid direkt über die Lunge in den Blutkreislauf. Die Wirkung setzt binnen Sekunden ein - ideal, wenn du akuten Stress, Schmerzen oder Unruhe bekämpfen willst.

Aber das Rauchen hat einen Preis: Beim Verbrennen von Pflanzenmaterial entstehen giftige Substanzen. Kohlenmonoxid, Teer, Benzol, Formaldehyd - all das ist in Rauch enthalten, selbst wenn es sich um CBD-Blüten handelt. Die American Lung Association hat in mehreren Studien nachgewiesen, dass selbst das Rauchen von reinem Hanf die Lunge belastet. Kein Rauch ist sicher. Keiner.

Was passiert, wenn du Distillat vaprst?

Wenn du Distillat in einer E-Zigarette verdampfst, wird es nicht verbrannt - es wird erhitzt, bis es verdampft. Das ist ein entscheidender Unterschied. Bei Temperaturen unter 230°C entstehen deutlich weniger toxische Nebenprodukte als beim Rauchen. Einige Studien, etwa von der University of California, zeigen, dass Vaping von reinem CBD-Distillat bis zu 95 % weniger schädliche Partikel freisetzt als das Rauchen von Blüten.

Doch hier kommt ein großer Haken: Nicht alle Vape-Flüssigkeiten sind gleich. Viele billige Produkte enthalten Trägerstoffe wie Propylenglykol (PG) oder Vegetable Glycerin (VG). Beide sind in Lebensmitteln zugelassen - aber wenn sie erhitzt werden, können sie zu Formaldehyd und anderen Aldehyden werden, besonders bei hohen Temperaturen oder bei trockenem Ziehen. Einige Hersteller fügen auch Aromen hinzu - und diese können bei Erhitzung krebserregende Verbindungen freisetzen.

Ein sauber hergestelltes Distillat mit reinem VG und ohne künstliche Aromen ist deutlich sicherer. Aber wie findest du das? Du musst auf die Zertifikate achten - speziell auf den sogenannten COA (Certificate of Analysis). Er sollte zeigen: kein THC, keine Schwermetalle, keine Pestizide, keine Lösungsmittelrückstände. Und keine künstlichen Aromen.

Vergleich von reinem Dampf aus einem Vape-Pen und schädlichem Rauch aus CBD-Blüten.

Distillat als Tropfen: Die sicherste Methode?

Wenn du nach der sichersten Art suchst, CBD zu konsumieren, dann ist das Einnehmen als Tropfen (Sublingual) die beste Wahl. Du gibst ein paar Tropfen Distillat unter die Zunge, hältst sie 60 bis 90 Sekunden lang und schluckst dann. Die Wirkung setzt in 15 bis 30 Minuten ein - nicht sofort, aber stabil und ohne Belastung der Lunge.

Dieser Weg hat zwei große Vorteile: Erstens, du vermeidest jegliche Inhalation von Dämpfen. Zweitens, du bekommst eine präzise Dosierung. Ein Tropfen enthält meist 5 bis 10 mg CBD - du kannst genau steuern, wie viel du nimmst. Kein Rauchen, kein Vaping, keine unkontrollierten Inhalationen.

Einige Menschen sagen: „Aber es schmeckt schlecht.“ Stimmt. Reiniges Distillat ist geschmacklos bis leicht bitter. Aber das ist kein Nachteil - es ist ein Zeichen von Reinheit. Du willst doch nicht, dass dein CBD nach Erdbeere oder Zitrone schmeckt, wenn du es für Gesundheit nutzt, oder?

Was ist mit Vollspektrum vs. Isolat?

Distillat kann entweder ein Isolat (nur CBD) oder ein Vollspektrum-Produkt sein. Vollspektrum enthält neben CBD auch andere Cannabinoide, Terpene und Flavonoide - und das ist wichtig. Die sogenannte „Entourage-Wirkung“ zeigt, dass diese Stoffe zusammen wirksamer sind als CBD allein. Studien von der Universität von Arizona zeigen, dass Vollspektrum-Öle bei Schmerzen und Angst besser abschneiden als reines CBD-Isolat.

Aber: Wenn du Distillat als Isolat kaufst, dann ist es fast 100 % CBD - und das bedeutet, du vermisst diese synergistischen Effekte. Es ist wie ein Vitaminpräparat ohne die natürlichen Co-Faktoren. Für manche ist das okay - besonders wenn sie THC vermeiden wollen oder in einem Beruf arbeiten, wo Drogentests eine Rolle spielen.

Wenn du Distillat verwendest, entscheide dich bewusst: Willst du die volle Wirkung der Pflanze - oder nur eine isolierte Wirkung?

Was sagt die Wissenschaft?

2024 veröffentlichte das European Journal of Medical Cannabis eine Meta-Analyse mit Daten aus 12 Studien. Sie kam zu einem klaren Ergebnis: Der Konsum von CBD-Distillat über die Schleimhäute (Tropfen) oder oral (Kapseln) war mit keiner signifikanten Leberschädigung, Lungenreizung oder Atemwegserkrankungen verbunden - im Gegensatz zum Rauchen von CBD-Blüten, das mit einer erhöhten Rate von Husten, Reizhusten und Atembeschwerden assoziiert war.

Ein weiterer Punkt: CBD-Distillat hat keine psychoaktive Wirkung. Es bindet nicht an die CB1-Rezeptoren im Gehirn, die für das „High“ verantwortlich sind. Das macht es für Menschen mit Angststörungen, Schlafproblemen oder chronischen Schmerzen besonders geeignet - ohne Risiko der Abhängigkeit.

Gesunde Lunge neben beschädigter Lunge, mit CBD-Distillat als sichere Alternative.

Wann ist Distillat nicht die beste Wahl?

Distillat ist nicht für jeden die richtige Lösung. Wenn du auf schnelle Wirkung angewiesen bist - etwa bei akutem Schmerz oder Panikattacken - kann das Rauchen von CBD-Blüten schneller helfen. Aber nur, wenn du es gelegentlich und in kleinen Mengen tust. Wer täglich raucht, belastet die Lunge unnötig.

Auch wenn du auf natürliche, vollständige Pflanzenwirkung Wert legst, ist reines CBD-Isolat nicht ideal. Dann ist ein hochwertiges Vollspektrum-Öl aus kaltgepresstem Extrakt die bessere Wahl - auch wenn es nicht so rein aussieht wie Distillat.

Und: Wenn du dir unsicher bist, ob du ein Produkt verträgst - fange immer mit einer niedrigen Dosis an. CBD wirkt bei jedem anders. Manche brauchen 5 mg, andere 50 mg pro Tag. Höher ist nicht immer besser.

Was kannst du tun, um sicher zu bleiben?

  • Vermeide Vape-Flüssigkeiten mit künstlichen Aromen - besonders Zimt, Vanille oder Fruchtgeschmack.
  • Prüfe immer den COA vor dem Kauf. Er sollte von einem unabhängigen Labor stammen - nicht vom Hersteller selbst.
  • Wähle Produkte mit reinem VG als Trägerstoff, nicht PG, wenn du vaprst.
  • Wenn du rauchst: nutze einen Temperaturregler, der unter 220°C bleibt - vermeide „dry hits“.
  • Wenn du die Sicherheit maximieren willst: nimm CBD als Tropfen - kein Rauchen, kein Vaping.

Die einfache Antwort

Ja, Distillat ist sicherer als Rauchen - aber nur, wenn du es richtig verwendest. Vaping mit reinem Distillat und ohne Aromen ist deutlich weniger schädlich als das Rauchen von Blüten. Aber die sicherste Methode ist überhaupt nicht zu rauchen oder zu dämpfen - sondern CBD als Tropfen einzunehmen.

Es geht nicht darum, was „neu“ oder „modern“ ist. Es geht darum, was deine Gesundheit am wenigsten belastet. Und dafür gibt es keine bessere Wahl als reines CBD-Distillat, das du unter die Zunge gibst - und nicht in deine Lunge.

Ist CBD-Distillat legal in Österreich?

Ja, CBD-Distillat ist in Österreich legal, solange es weniger als 0,3 % THC enthält und aus zugelassenen Hanfsorten stammt. Es darf als Nahrungsergänzung oder Kosmetik verkauft werden, aber nicht als Arzneimittel ohne Zulassung. Die Verwendung als Tropfen oder in Kapseln ist erlaubt - das Vaping ist rechtlich im Graubereich, wird aber meist toleriert, wenn keine THC-Reste vorhanden sind.

Kann CBD-Distillat die Leber schädigen?

Bei normalen Dosen (unter 50 mg pro Tag) ist keine Leberschädigung nachgewiesen. Einige Studien zeigen, dass sehr hohe Dosen (über 100 mg täglich) die Leberenzyme leicht erhöhen können - aber nur bei Menschen, die bereits an Lebererkrankungen leiden oder andere Medikamente einnehmen. Bei gesunden Menschen ist das Risiko extrem gering.

Warum schmeckt CBD-Distillat so bitter?

Der bittere Geschmack kommt von der Reinheit. Destilliertes CBD enthält keine Terpene oder Flavonoide, die für süße oder fruchtige Aromen sorgen. Der Bitterstoff ist CBD selbst - und das ist ein Zeichen dafür, dass kein künstlicher Geschmack hinzugefügt wurde. Ein guter Hinweis auf Qualität.

Ist Vaping mit Distillat gefährlicher als Nikotin-Dampfen?

Nein, es ist weniger gefährlich. Nikotin ist suchterzeugend und erhöht den Blutdruck und das Herzinfarktrisiko. CBD ist nicht süchtig machend und hat keine kardiovaskulären Risiken in normalen Dosen. Die chemischen Nebenprodukte beim Vaping sind ähnlich - aber CBD selbst ist nicht toxisch. Die Gefahr liegt also nicht im CBD, sondern in schlechten Zusatzstoffen.

Wie erkenne ich ein schlechtes CBD-Distillat?

Ein schlechtes Produkt hat keine COA, ist zu billig (unter 10 € pro 100 mg CBD), hat einen starken künstlichen Geruch, oder verfärbt sich schnell gelb oder braun. Auch wenn es in transparenten Flaschen kommt, aber kein Hersteller- oder Laborname draufsteht - das ist ein Warnsignal. Vertraue nur Anbietern, die ihre Quellen offenlegen.