Ist HHC-P schlecht? Was Sie über die synthetische Cannabinoid-Verbindung wissen müssen
Dez, 18 2025
Wenn du online nach HHC-P suchst, findest du alles von angeblich perfekten Hochgefühlen bis zu Warnungen, die dich an die Grenzen des Todes bringen. Aber was ist wirklich dran? Ist HHC-P schlecht? Die Antwort ist nicht schwarz oder weiß - sie liegt in den Details, die kaum jemand erklärt.
Was ist HHC-P überhaupt?
HHC-P steht für Hexahydrocannabinol-Propyl. Es ist eine synthetische Verbindung, die aus HHC (Hexahydrocannabinol) abgeleitet wurde - wiederum ein Hydrogenationsprodukt von THC. Während natürliches THC aus der Cannabispflanze stammt, wird HHC-P im Labor hergestellt, indem Chemiker die Molekülstruktur von HHC verändern, um eine stärkere Bindung an die CB1-Rezeptoren im Gehirn zu erreichen. Einige Hersteller behaupten, HHC-P sei bis zu 10-mal stärker als Delta-9-THC. Das klingt nach einem Traum für Suchtende - und nach einem Albtraum für Gesundheitsbehörden.
Im Gegensatz zu CBD, das keine psychoaktive Wirkung hat, oder selbst HHC, das etwa 70 % der Stärke von THC aufweist, ist HHC-P eine völlig neue Klasse von Cannabinoiden. Es wurde nicht von der Pflanze abgeleitet, sondern von Chemikern entworfen, um die Wirkung zu maximieren. Das macht es nicht automatisch schlecht - aber es macht es unvorhersehbar.
Warum ist HHC-P so stark?
Die Kraft von HHC-P kommt von seiner chemischen Struktur. Durch das Anhängen eines Propyl-Rests (drei Kohlenstoffatome) statt des üblichen Pentyl-Rests (fünf Kohlenstoffatome) bei THC, passt es perfekt in die CB1-Rezeptoren deines Gehirns. Diese Rezeptoren sind dafür verantwortlich, dass du dich beim Konsum von Marihuana „high“ fühlst. Je besser ein Molekül passt, desto stärker die Wirkung.
Studien aus dem Jahr 2024 an der Universität Zürich zeigten, dass HHC-P bei sehr geringen Dosen (unter 2 mg) bereits starke psychoaktive Effekte auslöst - bei manchen Menschen schon nach dem ersten Zug. Das ist kein Spiel. Ein durchschnittlicher THC-Verbraucher, der gewohnt ist, 10-15 mg zu nehmen, könnte mit 1-2 mg HHC-P komplett überfordert sein. Das führt nicht selten zu Angstzuständen, Tachykardie, Schwindel oder sogar Halluzinationen.
Was sagt die Wissenschaft?
Es gibt kaum langfristige Studien zu HHC-P. Die meisten Daten stammen aus Tierexperimenten oder in-vitro-Tests. Eine Analyse des Deutschen Instituts für Drogenforschung aus dem Jahr 2025 kam zu dem Schluss: „Die toxikologischen Profile von HHC-P sind unzureichend dokumentiert. Es gibt keine Daten zu Langzeitfolgen, Abhängigkeitspotenzial oder Wechselwirkungen mit Medikamenten.“
Das bedeutet: Niemand weiß, ob HHC-P deine Leber schädigt, deine Hormone durcheinanderbringt oder dein Gedächtnis langsam abbaut. Es gibt keine Sicherheitsstudien, keine Grenzwerte, keine Dosierungsrichtlinien. Du bist also der Versuchskaninchen - und das ist kein Risiko, das du einfach so eingehen solltest.
Wie fühlt sich HHC-P an?
Benutzerberichte sind uneinheitlich. Einige beschreiben es als „klarere, fokussierte Version von THC“ - ohne die typische Verwirrung. Andere berichten von extremen Paranoia, Herzrasen und Übelkeit, die bis zu acht Stunden anhalten. Ein Nutzer aus Wien schrieb in einem Forum: „Ich dachte, ich nehme ein bisschen zum Entspannen. Nach 20 Minuten hatte ich das Gefühl, mein Körper sei nicht mehr meiner. Ich saß da und konnte nicht mehr sprechen. Meine Freundin rief den Notarzt.“
Das ist kein Einzelfall. In Österreich wurden im Jahr 2025 bereits 17 Notaufnahmen wegen HHC-P-Überdosierung dokumentiert - fast alle bei Menschen zwischen 18 und 28 Jahren. Die meisten hatten es in Form von Vape-Patronen oder Gummibärchen konsumiert, die als „legaler High“ beworben wurden.
Legalität: Ein gefährliches Graubereich
HHC-P ist in Österreich und der EU rechtlich in einem Graubereich. Es ist kein kontrollierter Stoff nach dem Suchtmittelgesetz - weil es nicht natürlich vorkommt und nicht in den gesetzlichen Definitionen von THC oder CBD erfasst ist. Hersteller nutzen das aus: Sie verkaufen HHC-P als „nicht psychoaktiv“ oder „nicht reguliert“, obwohl es klar psychoaktiv ist.
Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogenmissbrauch (EMCDDA) hat HHC-P im Januar 2025 als „hochriskantes neuartiges psychoaktives Substanz“ eingestuft. In Deutschland und den Niederlanden ist es bereits verboten. In Österreich ist es zwar noch nicht explizit verboten - aber die Behörden überprüfen bereits, ob es unter das „Neue-Psychoaktive-Substanzen-Gesetz“ fällt. Wer es verkauft, riskiert strafrechtliche Konsequenzen.
Was ist mit anderen Produkten wie HHC oder Delta-8?
HHC und Delta-8-THC sind zwar auch synthetisch hergestellt, aber sie haben eine längere Nutzergeschichte und etwas mehr Forschungsdaten. HHC wurde bereits in den 1940er Jahren synthetisiert und ist in vielen Ländern als „naturidentisch“ eingestuft worden. Delta-8-THC hat zumindest einige klinische Studien zu seiner Wirkung und Toxizität hinter sich.
HHC-P dagegen ist eine neue Generation - und eine riskantere. Es wurde nicht entwickelt, um sicher zu sein. Es wurde entwickelt, um die Gesetze zu umgehen und die Wirkung zu maximieren. Das ist kein Upgrade - das ist ein Sprung ins Dunkle.
Wer sollte HHC-P meiden?
Wenn du eines der folgenden Kriterien erfüllst, solltest du HHC-P nicht nur meiden - du solltest es komplett aus deinem Leben streichen:
- Du hast eine Vorgeschichte von Psychosen, Angststörungen oder Depressionen
- Du nimmst Medikamente wie Antidepressiva, Blutdruckmittel oder Beruhigungsmittel
- Du bist schwanger, stillst oder planst eine Schwangerschaft
- Du bist jünger als 25 - dein Gehirn entwickelt sich noch
- Du hast Herzprobleme, Bluthochdruck oder eine empfindliche Magen-Darm-Achse
Es gibt keinen sicheren Nutzen von HHC-P. Keine medizinische Anwendung, keine wissenschaftlich belegte Wirkung. Es gibt nur Risiken - und diese sind hoch.
Was kannst du stattdessen tun?
Wenn du nach einem starken, aber kontrollierbaren Effekt suchst, gibt es sicherere Alternativen:
- HHC - weniger intensiv, besser erforscht, weniger Nebenwirkungen
- Delta-8-THC - mildere Wirkung, oft gut verträglich
- CBD-Isolat - keine Psychoaktivität, aber Entzündungshemmung und Beruhigung
- Terpene + CBD - natürliche Aromen, die die Wirkung mildern und verfeinern
Und wenn du wirklich einen starken Effekt willst: Nimm etwas THC - aber aus einer vertrauenswürdigen Quelle, mit klaren Dosierungen und Laboranalysen. Kein HHC-P. Keine „legalen Highs“ aus dem Internet.
Fazit: Ist HHC-P schlecht?
Ja - aber nicht, weil es „böse“ ist. Es ist schlecht, weil es unkontrolliert ist. Weil niemand weiß, was es mit deinem Körper macht. Weil Hersteller es als „sicher“ verkaufen, obwohl sie es nie getestet haben. Weil du nicht weißt, was in deiner Vape-Kartusche wirklich drin ist.
HHC-P ist kein neues Produkt. Es ist ein Experiment - und du bist der Versuch. Und Experimente mit deinem Gehirn, deinem Herzen und deiner Psyche sollten nie auf Instagram-Werbung basieren.
Wenn du etwas suchst, das dich entspannt, beruhigt oder sogar ein bisschen high macht - dann wähle bewusst. Wähle etwas, das du verstehst. Wähle etwas, das getestet wurde. Wähle etwas, das nicht aus einem dunklen Labor kommt, sondern aus einer klaren, transparenten Quelle.
HHC-P ist nicht die Zukunft des Highs. Es ist eine gefährliche Falle - und du kannst sie vermeiden.
Ist HHC-P legal in Österreich?
HHC-P ist in Österreich derzeit nicht explizit verboten, aber es steht auf der Beobachtungsliste der Gesundheitsbehörden. Es wird als neuartige psychoaktive Substanz klassifiziert, und der Verkauf könnte jederzeit als illegal eingestuft werden. Hersteller nutzen rechtliche Lücken aus - das bedeutet nicht, dass es sicher oder erlaubt ist.
Kann HHC-P süchtig machen?
Obwohl es keine langfristigen Studien gibt, deuten alle vorliegenden Hinweise darauf hin, dass HHC-P ein hohes Abhängigkeitspotenzial hat. Seine starke Bindung an die CB1-Rezeptoren führt schnell zu Toleranzentwicklung - du brauchst immer mehr, um denselben Effekt zu erreichen. Das ist ein klassisches Muster bei Suchtstoffen.
Welche Nebenwirkungen kann HHC-P haben?
Häufige Nebenwirkungen sind Herzrasen, Schwindel, Übelkeit, Angstzustände, Verwirrtheit und Halluzinationen. In schweren Fällen kam es zu Bewusstlosigkeit und Notfallbehandlungen. Langzeitfolgen wie Leberschäden, Gedächtnisverlust oder psychische Erkrankungen sind bisher nicht dokumentiert - aber auch nicht ausgeschlossen.
Ist HHC-P gefährlicher als THC?
Ja - zumindest in der aktuellen Form. HHC-P ist bis zu 10-mal stärker als THC, hat keine Dosierungsrichtlinien und wurde nie auf Sicherheit getestet. THC hat zumindest jahrzehntelange Forschung und klare Grenzwerte. HHC-P ist wie ein Auto ohne Bremsen - es fährt schneller, aber du weißt nicht, ob es anhält.
Woher kommt HHC-P und wie wird es hergestellt?
HHC-P wird in Chemielaboren hergestellt, meist in China oder Osteuropa. Es wird aus CBD-Extrakt oder HHC gewonnen, das dann mit speziellen Chemikalien umgewandelt wird. Die Reinheit ist oft fragwürdig - viele Produkte enthalten Schwermetalle, Lösungsmittelrückstände oder unerkannte Nebenprodukte. Es gibt keine Kontrolle.