Welche Toxine sind in Cannabis enthalten? Ein klarer Überblick für Cannabis-Getränke
Dez, 22 2025
Wenn du Cannabis-Getränke trinkst, fragst du dich vielleicht: Was ist eigentlich drin? Nicht nur THC und CBD - sondern auch unerwünschte Stoffe, die niemand im Getränk haben will. Die Wahrheit ist: Cannabis kann Toxine enthalten. Nicht weil es von Natur aus giftig ist, sondern weil es oft auf eine Weise angebaut wird, die Schadstoffe zulässt. Und das ist kein kleines Problem - besonders wenn du es regelmäßig trinkst.
Was sind die häufigsten Toxine in Cannabis?
Cannabis ist eine Pflanze. Und wie jede Pflanze kann sie Schadstoffe aus der Umwelt aufnehmen. Die häufigsten Toxine, die in Cannabis-Getränken nachgewiesen wurden, sind:
- Pestizide - Chemikalien, die gegen Schädlinge eingesetzt werden. Einige davon, wie Pyrethroide oder Organophosphate, sind in der EU als gesundheitsschädlich eingestuft.
- Schwermetalle - Blei, Cadmium, Quecksilber und Arsen. Sie kommen aus kontaminiertem Boden oder Bewässerungswasser. Studien aus Kalifornien zeigten, dass bis zu 18 % der Cannabis-Produkte höhere Cadmium-Werte als erlaubt hatten.
- Schimmelpilze und Mykotoxine - Besonders bei schlecht getrocknetem oder feucht gelagertem Cannabis. Aflatoxin B1 ist ein bekanntes Karzinogen, das in Cannabis-Blüten gefunden wurde.
- Residuen von Lösungsmitteln - Bei Extrakt-Getränken (z. B. THC-Öl in Limonade) können Rückstände von Butan, Propan oder Ethanol bleiben, wenn die Reinigung unvollständig ist.
Diese Stoffe sind nicht in der Pflanze angelegt - sie kommen von der Anbaupraxis. In Ländern mit strengen Kontrollen wie Deutschland oder den Niederlanden sind die Werte meist unterhalb der Grenzwerte. Aber in Ländern mit wenig Aufsicht - oder bei Schwarzmarkt-Produkten - können sie deutlich höher sein.
Warum sind Cannabis-Getränke besonders betroffen?
Wenn du Cannabis-Blüten rauchst, verbrennst du einen Teil der Schadstoffe. Beim Konsum als Getränk passiert das nicht. Alles, was in der Pflanze war, landet im Wasser, Saft oder Alcohol-Extrakt. Und da du das Getränk schluckst - nicht inhaliert - gelangen Toxine direkt in deinen Magen-Darm-Trakt und dann in die Blutbahn.
Ein Beispiel: Ein THC-Getränk mit 5 mg THC pro Flasche könnte aus 2 Gramm Cannabisblüten hergestellt sein. Wenn diese Blüten mit einem Pestizid behandelt wurden, das sich in den Ölen der Pflanze anreichert, dann ist fast das gesamte Pestizid in der Flasche. Du trinkst also nicht nur das Cannabinoid - du trinkst auch die Chemie, die es begleitet hat.
Einige Hersteller in Deutschland und Österreich nutzen mittlerweile Bio-Cannabis und labortests. Aber viele kleine Anbieter - besonders im Online-Handel - geben keine Analyse vor. Und das ist riskant.
Wie wird Cannabis in Deutschland angebaut - und ist es sicher?
In Deutschland ist der Anbau von Cannabis für den privaten Gebrauch illegal - aber für medizinische und industrielle Zwecke erlaubt. Medizinisches Cannabis wird unter strengen GMP-Standards (Gute Herstellungspraxis) angebaut. Das bedeutet: kontrollierte Bodenqualität, regelmäßige Pestizidtests, Luftfeuchtigkeit, Reinheit der Extrakte. Die Anbaubetriebe müssen jährlich von der Bundesopiumstelle überprüft werden.
Was du aber im Supermarkt oder im Online-Shop findest - besonders bei CBD-Getränken - ist oft nicht medizinisches Cannabis. Es ist industrielle Hanfpflanze, die nicht für Konsum bestimmt war. Diese Pflanzen werden oft auf großen Flächen mit Mineraldünger und chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln gezogen. Sie dienen der Faser- oder Ölproduktion - nicht dem Konsum.
Ein Test der Verbraucherzentrale Hamburg aus 2024 zeigte: Von 12 CBD-Getränken, die als „rein“ beworben wurden, enthielten 7 Spuren von Pestiziden. Zwei davon hatten Werte, die über dem EU-Grenzwert für Lebensmittel lagen. Keiner der Hersteller hatte das auf dem Etikett angegeben.
Was sagt die Wissenschaft?
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat 2023 eine Stellungnahme veröffentlicht: „Cannabis-Produkte, die für den menschlichen Konsum bestimmt sind, müssen den gleichen Sicherheitsstandards unterliegen wie andere Lebensmittel.“
Das bedeutet: Wenn du ein Cannabis-Getränk kaufst, sollte es so sicher sein wie eine Cola oder ein Energy Drink. Aber aktuell gibt es in der EU keine einheitlichen Regeln für Cannabis-Getränke. Deutschland hat zwar die Zulassung von CBD-Produkten als Lebensmittel erlaubt - aber keine klaren Grenzwerte für Pestizide oder Schwermetalle.
Ein Forscherteam der Universität Gießen analysierte 2024 45 Cannabis-Getränke aus deutschen Online-Shops. Ergebnis: 31 % enthielten mehr als 0,1 mg/kg Blei. Der EU-Grenzwert für Lebensmittel beträgt 0,05 mg/kg. Bei 12 Produkten war das Mykotoxin Aflatoxin B1 nachweisbar - in Konzentrationen, die bei langfristigem Konsum das Krebsrisiko erhöhen könnten.
Wie kannst du dich schützen?
Du musst nicht auf Cannabis-Getränke verzichten - aber du solltest klug wählen. Hier sind 5 einfache Regeln:
- Suche nach Zertifikaten - Suche nach einem „Analysezertifikat“ (CoA) vom Hersteller. Der sollte von einem unabhängigen Labor stammen und die Werte für THC, CBD, Pestizide, Schwermetalle und Mykotoxine zeigen.
- Vermeide „Bio“-Labels ohne Nachweis - „Bio“ ist kein Schutz, wenn kein offizielles Zertifikat (z. B. EU-Bio-Siegel) dabei ist. Viele Hersteller nutzen das Wort als Marketing-Trick.
- Prüfe den Hersteller - Kaufe nur von Anbietern, die ihre Produktionsstätte nennen und auf der Website Fotos von Laboren oder Anbauflächen zeigen.
- Vermeide Schwarzmarkt-Produkte - Selbst wenn sie günstiger sind: Keine Kontrolle = kein Schutz.
- Trinke nicht täglich - Selbst wenn die Werte unter dem Grenzwert liegen: Langfristiger Konsum von Schadstoffen, selbst in kleinen Dosen, kann sich im Körper ansammeln.
Was ist mit CBD-Getränken? Sind die sicherer?
CBD-Getränke enthalten weniger THC - aber das macht sie nicht sicherer. CBD wird oft aus Hanf gewonnen, der für industrielle Zwecke angebaut wird. Und dieser Hanf ist oft mit Chemikalien behandelt. Einige Hersteller versuchen, CBD mit „CO2-Extraktion“ zu gewinnen - das ist sauberer. Aber nicht jeder macht das. Und selbst bei CO2-Extraktion bleibt das Risiko: Wenn die Ausgangspflanze mit Schwermetallen belastet war, bleibt das im Öl.
Ein Vergleich: Ein CBD-Getränk mit 20 mg CBD aus kontaminiertem Hanf enthält mehr Schadstoffe als ein CBD-Getränk mit 5 mg CBD aus kontrolliertem Anbau. Die Menge ist nicht das Problem - die Herkunft ist es.
Was passiert, wenn du Toxine aufnimmst?
Einmal trinken? Wahrscheinlich kein Problem. Aber regelmäßig? Das kann Folgen haben:
- Pestizide - können die Leber belasten, Hormone stören und das Nervensystem beeinträchtigen.
- Schwermetalle - lagern sich in Knochen und Organen ab. Cadmium ist mit Nierenschäden und Osteoporose verbunden.
- Mykotoxine - können Entzündungen im Darm auslösen und langfristig das Immunsystem schwächen.
Es gibt keine akuten Vergiftungen durch Cannabis-Getränke - aber die langfristige Belastung ist unterschätzt. Besonders bei Menschen mit bestehenden Leber- oder Nierenerkrankungen kann das Risiko steigen.
Was wird sich ändern?
Die EU plant 2026 einheitliche Regeln für Cannabis-Getränke. Dann wird es klare Grenzwerte geben - für Pestizide, Schwermetalle und Mykotoxine. Hersteller müssen ihre Produkte registrieren und regelmäßig testen lassen. Das ist gut. Aber bis dahin: Du bist dein eigener Schutz.
Wenn du ein Cannabis-Getränk trinkst, frag dich: Wer hat das angebaut? Wer hat es getestet? Und warum steht kein Zertifikat auf der Flasche? Wenn du keine Antwort findest - lass es lieber.
Enthalten Cannabis-Getränke immer Toxine?
Nein, nicht immer. Hochwertige Produkte aus kontrolliertem Anbau und mit unabhängigen Labortests enthalten oft keine schädlichen Stoffe. Aber viele günstige oder online verkaufte Produkte - besonders aus unsicheren Quellen - können Pestizide, Schwermetalle oder Schimmelpilze enthalten. Es kommt auf die Herkunft an.
Ist CBD-Getränk sicherer als THC-Getränk?
Nicht unbedingt. Die Sicherheit hängt nicht davon ab, ob THC oder CBD drin ist, sondern davon, wie die Pflanze angebaut und verarbeitet wurde. Ein CBD-Getränk aus kontaminiertem Hanf ist gefährlicher als ein THC-Getränk aus zertifiziertem medizinischem Cannabis.
Wie erkenne ich ein sicheres Cannabis-Getränk?
Suche nach einem detaillierten Analysezertifikat (CoA) von einem unabhängigen Labor. Es sollte die Werte für Pestizide, Schwermetalle, Mykotoxine und Cannabinoide zeigen. Der Hersteller sollte auch den Anbauort nennen und transparent über die Herstellung informieren. Kein Zertifikat = kein Vertrauen.
Können Toxine in Cannabis-Getränken Krebs verursachen?
Einmal trinken? Nein. Langfristig und regelmäßig? Ja, das Risiko steigt. Mykotoxine wie Aflatoxin B1 sind nachweislich krebserregend. Schwermetalle wie Cadmium erhöhen das Risiko für Nieren- und Lungenkrebs. Die Gefahr liegt nicht im Cannabis selbst, sondern in den Schadstoffen, die mit ihm aufgenommen werden.
Gibt es in Deutschland gesetzliche Grenzwerte für Cannabis-Getränke?
Aktuell nein. Deutschland hat keine spezifischen Grenzwerte für Pestizide oder Schwermetalle in Cannabis-Getränken. CBD-Produkte fallen unter die Lebensmittelverordnung, aber es gibt keine klaren Regeln für Cannabis-Extrakte. Die EU plant 2026 einheitliche Vorgaben - bis dahin ist der Verbraucher auf sich gestellt.