Welches Cannabinoid wirkt am stärksten psychoaktiv? - THC im Fokus

THC ist ein Δ9‑Tetrahydrocannabinol, das zentrale Cannabinoid der Cannabispflanze, das für die berauschende Wirkung verantwortlich ist. Es bindet stark an den CB1‑Rezeptor im zentralen Nervensystem und löst dort psychoaktive Effekte aus.
Warum ist die Psychoaktivität von Cannabinoiden relevant?
Die meisten Menschen verbinden Cannabis mit einem „High“, weil ein bestimmter chemischer Stoff das Gehirn stimuliert. Dieser Effekt entsteht über das Endocannabinoid‑System ein Netz von Rezeptoren und körpereigenen Liganden, das Stimmung, Schmerz und Gedächtnis reguliert. Nicht jedes Cannabinoid aktiviert das System gleichermaßen - einige wirken beruhigend, andere kaum spürbar.
Die wichtigsten Cannabinoide im Überblick
Um die Stellung von THC zu verstehen, vergleichen wir es mit fünf weiteren bekannten Cannabinoiden. Die Tabelle nutzt Schema.org‑Markup, sodass Suchmaschinen die Daten leicht auslesen können.
Substanz | Psychoaktive Stärke (0‑5) | CB1‑Bindungsaffinität (nM) | Hauptanwendungen | Legalitätsstatus DE |
---|---|---|---|---|
THC | 5 | ≈ 1 | Rekreation, Schmerz, Appetitsteigerung | Nur medizinisch lizenziert |
CBD | 0 | > 1000 | Entzündungshemmend, Angstlösung | Legal, < 0,2% THC |
CBN | 1‑2 | ≈ 200 | Schlaf, Entspannung | Legal, < 0,2% THC |
THCV | 3‑4 | ≈ 5 | Appetitunterdrückung, Energie | Legal, < 0,2% THC |
CBG | 0‑1 | ≈ 300 | Neuroprotektion, Entzündungen | Legal, < 0,2% THC |
Wie genau wirkt THC im Körper?
Nach dem Inhalieren oder Oralen Konsum gelangt THC über die Blutbahn zum Gehirn. Dort bindet es an den CB1‑Rezeptor einen G‑Protein‑gekoppelten Rezeptor, der vor allem im Hippocampus, Cortex und Kleinhirn vorkommt. Die Aktivierung erhöht die Ausschüttung von Dopamin, was das typische „High“ auslöst. Gleichzeitig hemmt THC die Wiederaufnahme von Glutamat, wodurch die Wahrnehmung von Zeit und Raum verzerrt wird.
Der psychoaktive Effekt hängt stark von der Dosis, dem Konsumweg und der individuellen Toleranz ab. Bei einer Dosis von 5mg THC spürt ein unerfahrener Nutzer bereits leichte Euphorie, während erfahrene Konsumenten erst ab 20mg merkliche Veränderungen wahrnehmen.
Warum ist THC stärker als andere Cannabinoide?
- Rezeptorbindung: THC hat die höchste Affinität zum CB1‑Rezeptor (≈1nM). Andere Cannabinoide binden viel schwächer oder gar nicht.
- Partialagonist‑Charakter: THC aktiviert den Rezeptor, aber nicht vollständig - das erklärt die variablen Intensitäten im Vergleich zu einem Vollagonisten.
- Entourage‑Effekt: Begleitende Terpene wie Myrcen oder Limonen verstärken die Durchlässigkeit der Blut‑Hirn‑Schranke, wodurch mehr THC ins Gehirn gelangt.
- Metabolismus: In der Leber wird THC zu 11‑Hydroxy‑THC umgewandelt, einem noch potenteren Metaboliten, der besonders bei oraler Aufnahme stark wirkt.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?
THC ist nicht frei von Risiken. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Angst, Paranoia, Mundtrockenheit und erhöhter Herzschlag. Bei hohen Dosen kann es zu Übelkeit und Halluzinationen kommen. Chronischer Konsum kann das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigen und in Einzelfällen die Psychoseanfälligkeit erhöhen. Deshalb ist ein verantwortungsbewusster Umgang entscheidend.
Rechtlicher Rahmen in Deutschland (2025)
Seit dem Inkrafttreten des Cannabis‑Gesetzes 2024 ist medizinisches THC unter ärztlicher Aufsicht legal. Für den Freizeitgebrauch bleibt THC mit einem Reinheitsgehalt über 0,2% illegal, es sei denn, man besitzt eine Sondergenehmigung. Der Gesetzestext betont jedoch die Notwendigkeit von Aufklärung über Dosierung und Risiken.
Wie lässt sich die Wirkung von THC steuern?
- Dosierung wählen: Beginnen Sie mit 2‑5mg, besonders bei Edibles.
- Set‑ und Setting berücksichtigen: Ruhige Umgebung reduziert Angst.
- Begleitstoffe nutzen: Terpene wie Linalool wirken beruhigend, während Myrcen die Aufnahme beschleunigt.
- Hydration nicht vergessen: Viel Wasser mildert Mundtrockenheit und Schwindel.
Durch diese Maßnahmen lässt sich das High gezielt anpassen und unerwünschte Effekte minimieren.
Zusammenfassung
Unter allen bekannten Cannabinoiden ist THC das eindeutig psychoaktivste, weil es die stärkste Bindungsaffinität zum CB1‑Rezeptor besitzt und durch Metaboliten sowie den Entourage‑Effekt weiter verstärkt wird. Andere Cannabinoide wie CBD oder CBN zeigen kaum berauschende Wirkungen und werden meist für medizinische Zwecke eingesetzt. Wer THC konsumiert, sollte Dosierung, Setting und mögliche Nebenwirkungen stets im Blick behalten.

Häufig gestellte Fragen
Was ist THC?
THC (Δ9‑Tetrahydrocannabinol) ist das Haupt‑Cannabinoid der Cannabispflanze, das stark an den CB1‑Rezeptor im Gehirn bindet und dadurch die bekannten berauschenden Effekte auslöst.
Wie stark ist THC im Vergleich zu CBD?
Während THC auf einer Skala von 0‑5 die maximale psychoaktive Stärke von 5 erreicht, liegt CBD bei 0, da es kaum an den CB1‑Rezeptor bindet und vorwiegend beruhigende, nicht berauschende Wirkungen zeigt.
Welche Nebenwirkungen hat THC?
Typische Nebenwirkungen sind Angst, Paranoia, trockener Mund, erhöhter Puls und bei höheren Dosen Übelkeit oder Halluzinationen. Langfristiger, starker Konsum kann das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigen.
Wie wirkt THC im Körper?
Nach dem Einatmen oder Schlucken gelangt THC ins Blut, überquert die Blut‑Hirn‑Schranke und bindet an CB1‑Rezeptoren. Die Aktivierung erhöht Dopamin und verändert Wahrnehmung, Gedächtnis und Stimmung.
Ist THC legal in Deutschland?
Medizinisches THC ist seit 2024 mit ärztlicher Verordnung legal. Für den Freizeitgebrauch bleibt THC über 0,2% jedoch illegal, außer mit spezieller Genehmigung.
Wie lange hält die psychoaktive Wirkung von THC?
Beim Rauchen setzt die Wirkung innerhalb von Minuten ein und dauert 2‑4Stunden. Bei essbaren Produkten kann das High erst nach 30‑60Minuten beginnen und bis zu 6Stunden anhalten.
Gibt es sicherere Alternativen zu THC?
Ja, Cannabidiol (CBD) bietet entzündungshemmende und angstlösende Effekte ohne berauschende Wirkung. Auch CBN kann beruhigend wirken, hat aber nur eine sehr geringe Psychoaktivität.
Wie entsteht THC in der Cannabispflanze?
THC wird aus Cannabigerolsäure (CBGA) über die enzymatische Schritte zu Δ9‑THCA gebildet. Beim Erhitzen oder Trocknen decarboxyliert THCA zu dem psychoaktiven THC.